Stillen sollte nicht weh tun!
Unsere Evolution hat dafür gesorgt, dass Mütter ihre Babys gerne und möglichst lange Stillen. Das Hormon Oxytocin, was beim Stillen ausgeschüttet wird, bewirkt, dass sich die stillende Mama entspannt und wohl fühlt dabei.
Und trotzdem kommen viele Frauen in meine Beratungen, die unter Schmerzen stillen und sich teils wochenlang mit wunden Brustwarzen herumquälen.
Keine Frau sollte Angst vorm nächsten Anlegen haben.
So ist das nicht von der Natur gedacht. Schmerzen sind in der Regel immer ein Warnsignal des Körpers, dass etwas nicht stimmt und verändert werden sollte. Bei anderen Verletzungen schone ich mich oder hole mir wahrscheinlich Hilfe, um die Ursache zu finden und zu therapieren. Nur bei Schmerzen beim Stillen ( wunde, offene Brustwarzen ) ist das nicht so. Da wird geschmiert, gesalbt oder mit Brusthütchen abgedeckt, ohne das irgendetwas an der Ursache behoben wird. Es gibt vielleicht eine minimale Linderung der Beschwerden oder auch eine Art der „Gewöhnung“ von Seiten der Mutter. Oft werden viel zu lange die Zähne zusammengebissen, anstatt zu schauen wie man die Beschwerden lindern kann.
Warum gibt es überhaupt so häufig Beschwerden?
Stillen ist doch so natürlich und fast jede Frau kann das, oder? Fakt ist, fast jede Mutter bringt die Voraussetztung zu Milchbildung mit. Aber Stillen selbst ist ein Lernprozess, der vielen Einflußfaktoren unterliegt. Heute fehlt es einfach an Generationen, die ihr Stillwissen weiter geben können. Und auch in den Kreissälen und Wochenbettstationen fehlt die Zeit und das Personal um den Müttern das richtige Anlegen zu zeigen. Nach der Klinikentlassung stehen viele Mamas mit ihren Baby und Stillproblemen alleine da. Ich kann euch nur Raten, holt euch unbedingt kompetente Hilfe. Denn schon anhaltende Schmerzen sind eine der häufigsten Gründe zum Abstillen. Evolutionsbiologisch ist eine wesentlich längere Stillzeit vorgesehen.
Eine Mutter sollte sich beim Stillen wohlfühlen.
Eure Claudia